Soziale Arbeit und Bürgerschaftliches Engagement: Zum Zusammenhang von Gemeinwesenarbeit und Freiwilligenmanagement
Reflektierter Praxisbericht zum praktischen Studiensemester, 5. Fachsemester
Bürgerschaftliches Engagement und freiwilliges Engagement begleiten mich bereits seit mehreren Jahren in diversen Tätigkeiten in der Jugendarbeit. 2011 trat ich dem Bundesnetzwerk für Bürgerschaftliches Engagement bei und engagierte mich mehrere Jahre mit der Servicestelle Jugendbeteiligung im Themengebiet. Darüber hinaus organisierte ich u.a. einen Leitbildprozess für Organisationen der Zivilgesellschaft im Auftrag der Landesfreiwilligenagentur Berlin. Ein Jahr vor Beginn meines Studiums wurde ich in den Sprecherrat des Landesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement „aktiv in Berlin“ gewählt, wo ich auf kommunaler Ebene mich in politische Prozesse rund um Freiwilligenarbeit seither einbringe.
Die Alice Salomon Hochschule sieht im 5. Semester ein Praktikum als Praxissemester vor. Ich entschied mich dieses Praktikum in einem bezirklichen Ehrenamtsbüro im Rathaus Schöneberg zu absolvieren.
In diesem Bericht möchte ich wesentliche Erfahrungen schildern und Erkenntnisse für den weiteren Studienverlauf festhalten.
Durch die Möglichkeit die alltägliche Arbeit des Bezirksamts Tempelhof- Schöneberg mit engagierten und engagamentbereiten Bürger_innen kennenzulernen, entwickelte sich mein Verständnis für Soziale Arbeit insbesondere im Kontext von Freiwilligenmanagement weiter. Beratung und Begleitung erlebte ich als wesentliche Momente von Sozialarbeiter_innen.
In den ersten Monaten des Praxissemesters kristallisierte sich die Fragestellung unter der Überschrift “Zum Zusammenhang von Gemeinwesenarbeit und Freiwilligenmanagement“ heraus, auf die ich im reflektierenden Praxisbericht nun eingehen werde.
Während der Praktikumsphase habe ich innerhalb der Einrichtung die Rolle eines gleichwertigen Mitarbeiters eingenommen und Arbeiten sowohl teilweise begleitet, als auch maßgeblich selbstständig durchgeführt. Ich habe das verwaltungstechnische Verständnis zu bezirksübergreifender Gemeinwesenarbeit kennengelernt und Erfahrungen aus meinem Studium der Sozialen Arbeit eingebracht und weiterentwickelt.
Bestehende Vorbehalte gegenüber bürgerschaftlichem Engagement in der Sozialen Arbeit (vgl. Graßhoff et al. 2018, S. 722) haben sich bei mir nicht bestätigt. Ich unterstütze stattdessen die Sicht „Fragen von Ungleichheiten und Benachteiligungen im Engagement zum Thema des fachwissenschaftlichen Diskurses zu machen“ (ebd.) und begreife Engagementförderung als Hilfe zur Selbsthilfe, die als Eigeninitiative Betroffener zusätzlich zu professioneller Hilfe beziehungsweise Unterstützung durch Soziale Arbeit ein Ergänzungsverhältnis darstellt (vgl. Hill et al. 2013, S. 15).
Praxisphasenbericht – Soziale Arbeit und Bürgerschaftliches Engagement